Dynamische Urteilsbildung
Das Leben wird immer schneller und komplexer. Neue Informationen rauschen im Sekundentakt an uns vorbei: die 160 Zeichen bei Twitter sind schon fast das Maß der Dinge, E-Mail ist schon längst eine konservative Art der Nachrichtenübermittlung.
Wir sind und wir werden systematisch desorientiert. Und mit unserer Desorientierung wird aktiv gearbeitet. Staat und Kirche haben ihre Funktion als richtungweisender Anker schon lange verloren. Jeder verantwortlich denkende und handelnde Zeitgenosse spürt heute mehr denn je die Notwendigkeit, Orientierung aus der eigenen Urteilsfähigkeit zu entwickeln.
Diese Urteilsfähigkeit des einzelnen Menschen ist der zentrale Ausgangspunkt für Mündigkeit, Selbstbestimmung und soziale Kompetenz. Um diese Urteilsfähigkeit zu entwickeln bzw. zu erhalten bedarf es funktionierender (Steuer-)Instrumente. Das erspart einem nicht die Mühe, sich durch den Dschungel des Informations-Overkills hindurchzuarbeiten, hilft einem aber, Orientierungspunkte zu entdecken.